In Graz gab es eine Aktion scharf, zu der auch
Wiener Beamte hinzugezogen wurden. Innerhalb weniger Tage wurden an den
einschlägigen Plätzen 31 Leute einkassiert, 27 davon wegen Drogendelikten.
Kleindealer, Straßenchecker. Nichts wirklich Großes, aber das Kleinvieh macht
bekanntlich den meisten Mist und unsere Jugend muss nicht unbedingt billig
versorgt werden. Also an sich ein Erfolg, auch wenn es den Hintermännern mal
wieder nicht an den Kragen geht.
Interessant ist ja die Aussage aus dem Artikel bei vienna.at:
„14 der Festgenommenen
sind aus Nigeria, zwölf aus Afghanistan, drei aus Algerien, einer aus Pakistan.
Einer ist Österreicher.“
Gemeine Leute (also solche wie ich) könnten
jetzt sagen, somit läuft wenigstens einer damit Gefahr, auch morgen noch in
U-Haft zu sitzen. Aber ich bin mir über den Herkunftshintergrund des einen Ö’s bei
den NAAPÖs nicht so sicher. Kann also sein, dass die morgen eh alle wieder
durch Graz spazieren und ihre Kunden versorgen.
Aber das ist noch nicht einmal der Höhepunkt
für mich. Den lieferte das seriöse Qualitätsmedium „heute“. Die rechnen nämlich
gleich einmal vor, dass der Polizeieinsatz zu teuer war, weil er mehr gekostet
hat, als an Drogen einkassiert wurde. Und fragen in einer Umfrage danach, ob
die Leser meinen, ob sich sowas überhaupt rechnet oder nicht besser unterbleiben
sollte.
Ich bekomme ja immer so eine Art Idiotenallergie,
wenn ich solche logikbefreiten Fragen lese. Als ob es die Aufgabe der Polizei
wäre, eine herzeigbare Menge an Drogen einzukassieren und nicht, Verbrecher möglichst
dauerhaft (dafür ist die Justiz zuständig) hinter Gitter zu bringen. Der
Schaden, der von Drogendealern angerichtet wird, überschreitet die Kosten für
Crack doch bei Weitem, vom menschlichen Schaden abgesehen kosten allein die
Drogenersatzprogramme und Entzugstherapien für die Aussteiger den Steuerzahler
Millionen, und wenn man nur einen davon vermeiden kann, war es die Aktion schon
wert.
Jedenfalls haben die Leser dieses Artikels die
Chance, zu beweisen, dass sie nicht auf eine faule Milchmädchenrechnung
hereinfallen und dieser populistischen Quatschfrage eine kernige Abfuhr
erteilen. Denn man riecht den Braten durch die kleinste Ritze, dass man das
falsche Ergebnis auch als Argument benutzen kann, um Polizeieinsätze gegen
Kleinkriminelle von vorneweg bleiben zu lassen. So Marke Berliner Zustände:
Lasst die kleinen Dealer einfach dealen, es soll uns nicht scheren. Die paar Breitgespritzten
am Unisexklo der U-Bahn sind nur ein Problem der Stadtreinigung. Man ahnt den
Zweck und ist verstimmt, aber noch mehr verstimmt mich das Ergebnis: Bei meiner
Teilnahme waren es 60%, die solche Polizeieinsätze ablehnen würden. Ich bekomme
Pickel, das macht die Idiotenallergie.
Übrigens bestünde jetzt die Chance (ob sie
genutzt wird, wird sich zeigen) ein paar von unseren Humangeschenken, die
Gastrecht mit Freiheit zum Wildern verwechseln, auf freundlich-nachdrückliche
Weise wieder nach Hause zu geleiten. Eine exemplarische Hilfe zur Selbsthilfe,
auch um zu zeigen, dass wir selbst mit diesen Kleinunternehmern, die zwar auf
die richtige Tüchtigkeit aber das falsche Produkt gesetzt haben, sehr höflich
umgehen können, aber mit genug Nachdruck, dass sie begreifen, es ist besser,
unser Land zu verlassen und es nicht wieder zu betreten. Wir möchten ihr Unternehmertum
nicht weiter mit Steuergeldern fördern.
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