„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 18. Januar 2017

Lästerung am Gendergott

von LePenseur
Vermutlich sind Genderismus, Sozialismus und Ökofaschismus deshalb so eng miteinander verwoben, weil sie drei Spielarten derselben Glaubensrichtung sind, einer Glaubensrichtung, die Individuen verachtet und nur Kollektive gelten lässt, eine Glaubensrichtung, in der Macht und Herrschaft dadurch gesichert werden soll, dass es einen Kanon der ewigen und unhinterfragbaren Wahrheiten gibt, der von Hohepriestern gehütet und bewacht wird, der als Rechtskanon genutzt wird, um diejenigen, die den Kanon nicht achten, nicht glauben oder gar der Ansicht sind, er sei Blödsinn mit mindestens religiösem Eifer und zuweilen auch dem Schwert oder Verbrennen am Stab zu verfolgen.
Bereits heute ist es längst Usus, "nicht gendergerechte Sprache" (d.h. Unterlassung des Binnen-I und ähnlicher Blödheiten) mit Abschlägen bei der Benotung oder überhaupt mit der Verweigerung der Zulassung von wissenschaftlichen Publikationen zu ahnden. Ein befreundeter Wissenschaftler war vor einigen Jahren recht fassungslos, als in einem seiner Artikel der mehrfach verwendete Ausdruck "Faktor" (z.B. "Faktor Arbeit" oder "... ändert sich um den Faktor 3") von einer Genderinquisitorin seines Instituts beanstandet wurde, und erst, als er ziemlich scharf rückfragte, ob sie denn ernstlich "von der/die FaktorIn Arbeit" etc. sprechen wolle, sie zum entschuldigenden Einlenken brachte, wobei herauskam, daß die gute Dame ("Dämlichkeit" wäre wohl angebrachter) überhaupt nicht verstanden hatte, daß es dabei nicht um Personenbezeichnungen ging, sondern um Sachbegriffe, und "FaktorIn" daher etwa so sinnvoll ist wie "der/die KonzernIn" (es ging im Artikel um betriebswirtschaftliche Fragen).

Wer Diplomarbeiten oder Dissertationen nicht zuläßt, nicht etwa, weil der wissenschaftliche Wert der Arbeiten methodisch schlampig, oder überhaupt nicht nachprüfbar wäre, sondern deshalb, weil die geforderte Verneigung vom dem Geßlerhut "Genderismus" unterlassen wurde, handelt nicht anders, als die übelsten Inquisitoren eines höchst peinlichen Kapitels der Kirchengeschichte. Und nicht bloß der Kirchengeschichte, denn Inquisitionstribunale kannte der Kommunismus ebenso — und mindestens ebenso blutige!

Dieselben Idioten — nein, pardon: IdiotInnen! Hier ist "gendern" in der Tat angebracht! —, die sich über die Zensur und Bücherverbrennungen der Nazis das Maul zerreißen, betreiben jetzt haargenau dasselbe, und sind zu blöd und/oder verbort, es überhaupt zu merken!

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