Eine Moderatorin lobt die versöhnliche Sitte, dass die beiden Präsidenten ihre Krawatten so ausgesucht haben, dass sie die Farbe des Anderen tragen. Trump knallrot und Obama blitzblau. Wer erkennt den Fehler? Qualitätsjournalisten in den Qualitätsmedien scheinbar nicht.
"Trump hat vier Jahre Zeit, sich bei den Promis beliebt zu machen." Was die anerkennungsgeilen "Irgendwas-mit-Medien"-Fuzzinetten nicht kapieren: Es ist Trump nicht nur scheißegal, was die sogenannten "Promis" von ihm halten, er fordert sie sogar heraus und lacht ihnen ins Gesicht. Der Mann hat Milliarden damit gemacht, dass er Hotels und Kasinos gebaut hat, den interessiert nicht die Meinung derer, die ihre Millionen mit dem Taschengeld von Teenagern machen.
"Trump's größte Sorge war ja, erst mal seine Familie zu versorgen und so machte er seinen Schwiegersohn zum Berater." (In Wien ginge sowas garnicht, hehe.) Auch etwas, was die "netzwerkenden" und "sozialen" Biotope in den Medien sich kaum vorstellen können, dass jemand jemanden aus seiner Familie einstellt, weil er ihm vertraut und nicht, um ihn zu versorgen. Beide verzichten nämlich komplett auf jegliche Bezüge mit der Begründung, dass der hart arbeitende Amerikaner nicht Steuern abdrücken und der Staat sich nicht auf ewig verschulden muss, um Milliardären ein Einkommen zu zahlen, weil sie ihre patriotische Pflicht erfüllen. Gut, solche Aussagen findet man eher in amerikanischen Medien als in deutschen, aber unsere Qualitätsmedien können sich ja jetzt nicht um jedes Wort Trumps kümmern sondern nur jene, die von Filterbots als skandalträchtig vorsortiert wurden. Warum Trump seinen engsten Kreis, dem er vertraut, als Schutzmauer zwischen sich und den weiten Kreis, den er für diese Aufgabe braucht, in dem aber genug Leute sitzen die ihm lächelnd eine Kugel verpassen würden, positionieren muss, wäre auch eine interessante Frage für investigative Journalisten. Aber nicht für Presseagenturmeldungenabtipper.
"Bei Obama sang die ganze Musikelite, bei Trump ein Nachwuchssternchen aus dem Nichts." Gut so. Genau diese Leute spricht er an, diese Leute haben ihn gewählt. Glaubt wirklich jemand, Trump legt wert auf Leute, die irgendwas über ihn ausgekotzt haben und lässt sich besingen von PR-geilen Hupfdohlen, die ihn zuvor als "Irren" oder "Rassisten" beschimpft haben?
"Trump versteckt sich hinter dem abgedunkelten Panzerglas der Limousine..." Natürlich. Obama saß da, Trump versteckt sich. Rabuli rabula...
"Wir müssen selbstbewusster werden, denn dass der NSA angebliche Partner ausspäht und die US-Regierung jahrelang nicht bereit ist, über ein "no-spy"-Abkommen zu verhandeln..." quackelt Gysi, zu Trump befragt, ins Mikro. Hat er schon vergessen, dass Trump erst seit gestern im Amt ist? Es war Obama... Egal. Wen interessiert das Gelaber dieses Altkommunisten überhaupt? Immerhin sudert er auch darüber, dass eine Mauer nur Probleme schaffe und Blabla, hat sich meines Wissens nach aber nirgends so wortreich ausgelassen gegen die von deutschen Firmen für Saudi-Arabien erreichtete Hochtechnologiegrenze mit Wachtürmen, Bewegungssensoren und Überwachungsdrohnen. (Das auch zu Merkels Spruch, man könne eine Grenze nicht schützen... geschenkt.)
Naja, die Arbeit ruft, aber ich glaube, das Radio wird mich heute auch den ganzen Tag erfreuen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen